PMO zwischen Projektteams und Unternehmensführung: Brücke oder Bottleneck?

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Dienstag, Apr. 29, 2025
Vermittler zwischen zwei Welten
Projektteams benötigen konkrete Unterstützung, operative Entscheidungen und Methodenkompetenz. Die Unternehmensführung dagegen erwartet strategische Steuerung, verlässliche Kennzahlen und transparente Fortschrittsberichte. Genau hier setzt das PMO zwischen Projektteams und Unternehmensführung an: Es fungiert als Schnittstelle und sorgt dafür, dass beide Seiten nicht aneinander vorbei arbeiten.
Ein gutes PMO stellt sicher, dass Projekte nicht nur effizient umgesetzt, sondern auch zielgerichtet auf die Unternehmensstrategie ausgerichtet werden. Es übersetzt abstrakte Ziele in konkrete Maßnahmen – und liefert umgekehrt belastbare Informationen aus der Projektwelt zurück an das Management.
Aufgaben und Verantwortung des PMO
Ein zentrales PMO übernimmt vielfältige Aufgaben, darunter:
Damit trägt das PMO zwischen Projektteams und Unternehmensführung maßgeblich zur Steuerungsfähigkeit eines Unternehmens bei. Es sorgt für Vergleichbarkeit, Transparenz und Klarheit in der Vielzahl laufender Initiativen.
Brücke oder Bottleneck? Drei Perspektiven im Vergleich
Wird das PMO als verbindendes Element oder als Hindernis wahrgenommen? Das hängt stark davon ab, wie gut es gelingt, den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die folgenden Perspektiven zeigen, wie sich die Wahrnehmung je nach Rolle verschieben kann.
Perspektive der Projektteams
Projektteams wünschen sich vom PMO vor allem Unterstützung im Arbeitsalltag. Wird es als Partner wahrgenommen, das Prozesse vereinfacht, Hilfestellungen bietet und Hindernisse aus dem Weg räumt, kann es als echte Brücke wirken. Wenn jedoch zusätzliche Berichtspflichten, starre Vorgaben und mangelnde Praxisnähe dominieren, kann das PMO schnell zum Bottleneck werden.
Perspektive der Unternehmensführung
Das Management erwartet vom PMO Transparenz, Steuerungsfähigkeit und strategische Ausrichtung. Liefert das PMO valide Daten, priorisiert Projekte entlang der Unternehmensziele und agiert als verlässlicher Sparringspartner, schafft es Mehrwert und wirkt verbindend. Bleiben diese Leistungen aus oder wirken sie unkoordiniert, entsteht schnell der Eindruck eines Engpasses, der Entscheidungen eher verzögert als unterstützt.
Perspektive des PMO
Das PMO selbst steht im Zentrum dieses Spannungsfelds. Zwischen operativen Anforderungen und strategischer Verantwortung schwankend, ist es auf klare Rollenbilder, Ressourcen und Kommunikation angewiesen. Ist die eigene Rolle unklar oder wird das PMO wahlweise als Feuerwehr oder als Kontrolleinheit missverstanden, kann es selbst zum Flaschenhals werden. Dort, wo Vertrauen, Struktur und Dialog aufeinandertreffen, entsteht jedoch die Brücke, die beide Seiten verbindet.
Fazit
Das PMO zwischen Projektteams und Unternehmensführung kann zum strategischen Dreh- und Angelpunkt für die gesamte Organisation werden. Ob es dabei als Brücke oder Bottleneck wirkt, entscheidet sich im Alltag: an Schnittstellen, in Besprechungen, im Reporting. Entscheidend ist nicht nur, was das PMO tut – sondern wie es wahrgenommen wird. Wer die unterschiedlichen Erwartungen kennt und ernst nimmt, schafft die Grundlage für ein wirksames, verbindendes PMO.
Die GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. ist ein gemeinnütziger Fachverband für Projektmanagement. 1979 gegründet bildet die GPM heute ein weitreichendes Netzwerk für Projektmanagement-Expertinnen und -Experten aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Hochschulen und der öffentlichen Institutionen. Der Fachverband trägt wesentlich zur Professionalisierung und Weiterentwicklung des Projektmanagements in Deutschland bei und bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Zertifizierung im Projektmanagement. Über den Dachverband International Project Management Association (IPMA) ist die GPM weltweit vernetzt und bringt auch auf internationaler Ebene die Arbeit an Normen und Standards voran. Mehr dazu unter www.gpm-ipma.de
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