Philippinische Pflegekräfte für das Advent-Wohlfahrtswerk

In dem kleinen Ort Friedensau, rund 35 Kilometer östlich von Magdeburg, sind die ersten acht zukünftigen Pflegekräfte von den Philippinen eingetroffen, wie das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) auf seiner Internetseite mitteilte.

Sie führen ihren Sprachkurs in Friedensau fort und durchlaufen zeitgleich das Anerkennungsverfahren beziehungsweise die Vorbereitung auf die Ausbildung, Georg Remmert, Geschäftsführer des Seniorenheim Friedensau, eine Einrichtung des Advent-Wohlfahrtswerks (AWW), weist auf den Pflegereport der Bertelsmann Stiftung hin, der prognostiziert, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um 50 Prozent steigen werde. Zugleich nehme die Zahl derjenigen ab, die in der Pflege arbeiten. Demnach würden 2030 fast 500.000 Vollzeitkräfte in der Pflege fehlen, wenn sich die derzeitigen Trends fortsetzen.

Mangel an Pflegekräften

Die Pflegeeinrichtungen des AWW, wie auch die Einrichtungen anderer Anbieter, spürten laut Remmert diese Entwicklung bereits deutlich. So müssten aufgrund nicht zu besetzender offener Stellen hohe Ausgaben für Leasingkräfte in Kauf genommen werden. Diese Kräfte seien jedoch in der Regel nicht mit den Besonderheiten der Häuser vertraut und identifizierten sich auch kaum mit den Einrichtungen. Selbst die Qualität der Pflege stehe oft in keinem Verhältnis zu den extrem hohen Personalkosten.

Erschwerend komme hinzu, dass auch die Zahl der Auszubildenden je nach Standort deutlich rückläufig sei, beklagt Georg Remmert. So habe die kooperierende Pflegeschule des AWW-Seniorenheims Friedensau 2024 erstmals keinen Ausbildungskurs durchgeführt, weil es an interessierten Auszubildenden mangelte.

Partnerschaft zwischen AWW und AUP

Zur Lösung der genannten personellen Probleme habe das AWW Seniorenheim Friedensau gemeinsam mit der AWW-Bundesgeschäftsstelle auf den Philippinen aktiv um Pflegekräfte geworben (siehe APD-Meldung vom 2. Juni 2024). Das sei durch einen engen Austausch mit der Adventist University of the Philippines (AUP) möglich gewesen, die selbst Pflegekräfte ausbildet. Zugleich würden auch in Deutschland interessierte Filipinos für eine Ausbildung zur Pflegefachkraft angeworben. Für Pflegekräfte sei die Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ein abgeschlossenes Pflegestudium auf den Philippinen, für Auszubildende ein abgeschlossenes Studium und Pflegeerfahrung als Hilfskraft.

Die ersten vorbereitenden Kontakte gab es bereits im Sommer 2023, informierte Remmert. Durch das Anwerbeverfahren verfüge das AWW derzeit über eine Datenbank von etwa 2.000 interessierten Pflegefachkräften, auf die im Auswahlverfahren zurückgegriffen werden könne. Zudem betreibe das AWW inzwischen über ein Joint-Venture in Manila eine Sprachschule, die nur Kurse für Pflegekräfte und potenzielle Auszubildende des AWW durchführt. Bereits in dem Sprachkurs vor Ort finde Integrationsarbeit statt und die Teilnehmenden würden auf deutsche Gepflogenheiten und die Kultur vorbereitet.

Im Anwerbeverfahren und im Sprachkurs auf den Philippinen befänden sich derzeit 25 Pflegefachkräfte beziehungsweise Interessierte an einer Ausbildung. Nach erfolgreichem Abschluss der Anerkennungsmaßnahmen erhielten die philippinischen Kolleginnen und Kollegen die deutsche Berufsurkunde als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann. Remmert freue sich über die neuen Kolleginnen und Kollegen, die sehr geschätzt würden, da sie eine große Motivation, stete Freundlichkeit und kulturell bedingt einen großen Respekt gegenüber Seniorinnen und Senioren mitbringen.

Kooperation im beiderseitigen Interesse

„Wichtig ist uns, dass das AWW den Philippinen keine Pflegekräfte wegnimmt“, erläuterte Volkmar Proschwitz, AWW-Bundesgeschäftsführer. Es sei für die dortigen Absolventen nicht leicht, nach dem Studium zur Pflegekraft eine Anstellung zu finden. Zudem seien die Verdienstmöglichkeiten auf den Philippinen eher gering, die Lebenshaltungs- und Ausbildungskosten jedoch hoch. Deshalb würden viele Studierende später im Ausland arbeiten und einen Teil ihres Gehaltes zur Unterstützung ihrer Familie und für die Ausbildung der Kinder nach Hause schicken. Außerdem seien sie weltoffen, möchten neue Kulturen kennenlernen und im Ausland Erfahrungen sammeln. Diese Kooperation liege also nicht nur im Interesse des AWW, sondern auch im Interesse der philippinischen Studierenden, so Proschwitz.

Advent-Wohlfahrtswerk e. V.

Das Advent-Wohlfahrtswerk e. V. (AWW) mit Geschäftsstelle in Hannover wurde als Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten 1897 in Hamburg gegründet. Es ist in Deutschland Träger von Kindertagesstätten, einer Heilpädagogischen Tagesstätte, einer Einrichtung für Suchtberatung und Suchtbehandlung sowie einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen. Darüber hinaus ist das Advent-Wohlfahrtswerk e.V. Hauptgesellschafter etlicher gemeinnütziger Gesellschaften, zu denen Seniorenheime, Hospize, eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung und eine Schule gehören. Zudem trägt das AWW zahlreiche ehrenamtlich geführte Projekte der Flüchtlings- und Integrationshilfe sowie ehrenamtliche Helferkreise. Auch Selbsthilfegruppen für abhängigkeitskranke Menschen befinden sich in Trägerschaft des adventistischen Sozialwerks. Informationen: www.aww.info.

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