Resilienz – eine Zauberkraft, um Krisen zu meistern
Klimakatastrophe, Kriege und Krankheiten. Aktuell gibt es so viele Herausforderungen. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder bekommen diese äußeren Einflüsse mit. Die Fähigkeit, belastende Situationen gut zu bewältigen und zu verarbeiten, wird immer wichtiger. Aber wie können Kinder diese Zauberkraft erwerben? Der bekannte Hirnforscher und Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther vertritt die Ansicht, dass Resilienz nicht antrainiert wird, sondern von Anfang an in der Persönlichkeit jedes Menschen vorhanden ist. Diese Fähigkeit könne jedoch verloren gehen. Gerade im Kindesalter ist es also wichtig, diesen „psychischen Muskel“ zu stärken und immer wieder zu vermitteln, dass man sich selbst und die eigene Umgebung verändern kann. Denn: Kinder, die frühzeitig Resilienz entwickeln, gehen später leichter mit Stress, Konflikten und Veränderungen um. Sie lernen, sich selbst zu vertrauen, Lösungen zu finden und sich nicht von Misserfolgen entmutigen zu lassen.
Selbstständigkeit und Selbstvertrauen als Grundlage
Eltern und Menschen, die Kinder begleiten, können sie immer ermutigen, Herausforderungen selbstständig anzugehen. Kleinkinder lernen das beispielsweise beim Laufen lernen. Hinfallen. Selbstständig wieder aufstehen. Und wieder üben. Und üben. Kleine Menschen machen die ersten eigenen Schritte nicht, wenn sie immer an die Hand genommen werden – sie müssen ihr Gleichgewicht selbst finden. Liebevoll begleitet. Rückschläge gehören dazu und fördern Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit. So helfen Erwachsene, psychische Widerstandskraft zu stärken.
So stärken Sie als Eltern oder Erziehungsberechtigte gezielt Selbstständigkeit und Selbstvertrauen des Kindes:
– Geben Sie Ihrem Kind kleine altersgerechte Aufgaben (z. B. den Tisch decken, sich selbst anziehen).
– Loben Sie nicht nur das Ergebnis, sondern auch den Einsatz („Du hast dir richtig Mühe gegeben!“).
– Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu – das stärkt das Selbstvertrauen!
Dann kommt: Gefühle wahrnehmen und begleiten
Erst wenn Kinder erkennen, ob sie traurig, wütend oder glücklich sind, können sie selbst bewusst handeln. Gefühle zu benennen und auszuhalten ist ein Teil, den die Großen selbst oft noch lernen müssen. Es ist aber besonders wichtig, dass Sie aktiv mit Ihrem Kind über seine Gefühle sprechen und diese auch klar benennen. Eine gute Hilfe kann hier das gemeinsame Bücherlesen sein: Bilderbücher können helfen, Emotionen zu erkunden. Fragen wie „Wie fühlt sich der Bär?“ fördern Empathie.
Je mehr Kinder lernen, in sich hinein zu spüren und sich selbst wahrzunehmen, desto selbstbewusster können sie ihre Emotionen und Reaktionen steuern. So stärken sie die Entwicklung der inneren Wahrnehmung, die so entscheidend für die Selbstwahrnehmung und damit für die Resilienz ist.
Freude und Glück zu teilen und beim Kind zu erfahren – das ist sooo schön. Aber Eltern müssen ihr Kind auch beim Umgang mit Kummer, Enttäuschung, Wut und Verlust begleiten. Die Wucht der eigenen Gefühle, sich selbst und andere zu verstehen, ist viel Arbeit. Und zu gern möchte man seinen Kindern diese Erfahrungen ersparen. Aber auch unschöne Gefühle, Krisen und Konflikte müssen bewältigt werden. Es gibt heute kein zweites Eis? Das ist doch doof! „Ich will aber…“ – hier ist doch klar, dass der Kummer da ist. Die Lösung ist kein zweiter Besuch der Eisbude, sondern das Aushalten von Frust. So lernt ein Kind.
Eltern begleiten es dabei liebevoll und geben dabei Werkzeuge zur Bewältigung in die Hand. Wer lernt Lösungen zu finden, entwickelt vielfältige Kompetenzen und wächst an neuen Herausforderungen. Das stärkt die Resilienz.
So fokussieren Sie sich gemeinsam auf Lösungen, nicht auf Probleme:
– Denken Sie laut: „Das war schwierig, aber ich überlege mal, wie ich das lösen kann.“
– Bleiben Sie selbst ruhig, wenn etwas schiefgeht – das gibt Sicherheit.
– Ermutigen Sie Ihr Kind, nach Lösungen zu suchen, statt aufzugeben.
Eine Einstellungssache: An Misserfolgen wachsen und aus Fehlern lernen
Der von der Pädagogin Inke Hummel geprägte Begriff „Zugewandtes Zumuten“ bietet eine wertvolle Orientierung, um Kinder in ihrem Wachstum zu unterstützen, indem ihnen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten geschenkt wird. Zugewandtes Zumuten schafft für Kinder wichtige Erfahrungsräume: Möglichkeiten, um zu wachsen, neue Dinge zu lernen und manchmal auch stolpern zu dürfen – all das, während liebevolle Unterstützung vonseiten der Eltern vorhanden ist. Ein Beispiel ist hier eine Pfütze im Park. Statt sofort einzugreifen und das Kind daran zu hindern, hindurchzulaufen, damit es nicht nass wird, kann es selbst entscheiden. Vielleicht springt es sofort rein und wird ziemlich nass. Oder es geht drumherum oder nur am Rand der Pfütze. Das Kind lernt so Selbstwirksamkeit des eigenen Handelns, vielleicht mit nassen Socken. Denn sie lernen auch durch Misserfolge. Dabei bleibt es wichtig, liebevoll und achtsam an ihrer Seite zu sein, um sie wertschätzend bei ihren Herausforderungen zu begleiten.
So können Sie ein Growth Mindset Ihrer Kinder gezielt fördern:
– Kinder, die glauben, dass sie durch Übung und Ausprobieren besser werden, sind motivierter und geben nicht so schnell auf. Sagen Sie daher nicht: „Du bist so klug!“, sondern lieber: „Du hast super geübt, deshalb hast du es geschafft!“
– Erzählen Sie von eigenen Fehlern & wie Sie daraus gelernt haben.
– Stellen Sie Fragen wie: „Was hast du aus dieser Situation gelernt?“
– Achten Sie auf eine positive Fehlerkultur: Aufbauendes Feedback („Das hat diesmal nicht geklappt, aber beim nächsten Mal wird es besser!“) und das gemeinsame Finden von Lösungen („Wie könntest du es das nächste Mal anders machen?“) können hilfreich sein.
Nicht zu unterschätzen: Innere Stärke durch starke Wurzeln
Nicht nur der Austausch über Gefühle, noch etwas stärkt Kinder sehr für schwere Zeiten: Geborgenheit. Sie bedeutet, dass dein Kind sich geliebt und sicher fühlt. Diese kleinen Glücksmomente, die zeigen: du wirst geliebt und alles ist gut. Dinge, die bei Kummer Trost geben.
So fördern Sie eine sichere Bindung zu Ihrem Kind:
– Nehmen Sie sich täglich bewusst Zeit für Ihr Kind (z. B. Kuschelzeit, gemeinsames Spielen oder ein Gespräch über den Tag).
– Hören Sie aktiv zu, wenn Ihr Kind Sorgen hat – ohne sie sofort lösen zu wollen.
– Vermitteln Sie: „Ich bin für dich da, egal was passiert.“
In Zeiten, in denen es einem schlecht geht, können auch Trostrituale aus der Kindheit gute Helfer sein. Eine weiche Kuscheldecke, die warm einhüllt, eine Tasse Kakao nach einem langen Spaziergang oder eine Hand, die sanft eine Wange streichelt, können kleine Wunder bewirken.
In der Kita gemeinsam wachsen und mit anderen lernen
Mein Ball, dein Ball, unser Ball? Ganz klar: in der Kita gibt es auch mal Streit. Wer darf welches Spielzeug haben? Das kann ganz schön anstrengend sein. Für Kinder und pädagogische Fachkräfte. Es sind aber die kleinen Momente im Miteinander und im Spiel, die zeigen, wie Konflikte gelöst und Probleme eigenständig bewältigt werden. Für Erzieher:innen heißt das auch: liebevoll begleiten. Im Streit, um einen Ball nicht sofort einen weiteren Ball aus der Kiste zu holen, sondern die Kindergruppe zu stärken, eine Lösung zu finden: erst spielst du mit dem Ball, dann ich. Im Spiel, durch Geschichten und durch strukturgebende Rituale, wird Sicherheit geschaffen.
Begleiten können Projekte, in denen über Mitbestimmung, Gefühle und Freundschaft gesprochen wird. Jeder Tag bietet neue Lernmöglichkeiten und die Kindergruppe wächst gemeinsam. Im gemeinsamen Miteinander und im Spiel lernen Kinder sich gegenseitig kennen und sich in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Freunde hineinzuversetzen. Auch so lernen sie, Konflikte und Krisen zu bewältigen.
KMK kinderzimmer ist ein wachsender privater Kitaträger und betreibt mit rund 700 Mitarbeitenden Kindertagesstätten in Hamburg. Derzeit werden rund 3.000 Kinder in den über 30 Einrichtungen des 2011 gegründeten Anbieters für frühkindliche Bildung betreut. Das Ziel von kinderzimmer ist es, jedem Kind von heute den besten Zugang zu frühkindlicher Bildung zu bieten – für die chancengerechtere Gesellschaft von morgen. Das Angebot des Kitaträgers reicht von Krippen- und Elementargruppen bis hin zu Vorschulklassen. Das pädagogische Konzept setzt dabei auf bindungsorientierte, kindzentrierte Pädagogik und spielerisches Lernen im Alltag. Im kinderzimmer finden nicht nur Kinder einen sicheren Hafen für ihre Entwicklung und Entfaltung, sondern auch Eltern einen verlässlichen Partner, der hochwertige familienergänzende Betreuung mit flexiblen Öffnungszeiten und ohne feste Schließzeiten bietet. Das kinderzimmer ist ein eigenständiges Unternehmen im Portfolio der Franz Haniel & Cie. GmbH, dem Mehrheitseigner. Haniel verfolgt das Ziel, als ein führender Purpose-getriebener Investor Wert für Generationen zu schaffen und richtet sein Portfolio dazu entlang klarer Performance- und Nachhaltigkeitskriterien aus. Weitere Informationen zum Unternehmen: www.kita-kinderzimmer.de
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