„Anstalt Irsee“ trifft MuSeele

Erstaunen rief die im Vergleich zu anderen Psychiatrie-Museen sehr überschaubare Größe des neuen Ausstellungsraums in Irsee hervor. Auf die Frage, wie es möglich sei, die 123-jährige Psychiatriegeschichte von Kloster Irsees auf nur 44 qm Fläche so ansprechend darzustellen, erläuterte Heuvelmann: „Das Eine ist sicherlich die notwendige eigene Beschränkung auf nur 21 Originalobjekte. Das Andere ist die Ergänzung der Ausstellung durch die kostenlose App ‘Anstalt Irsee‘. Diese bietet mit über vier Stunden Video- und Tonmaterial vielfältige zusätzliche Informationsmöglichkeiten und Links und entlastet den Ausstellungsraum ganz wesentlich von an der Wand montierten Texttafeln.“
Das Themenspektrum der Tagung reichte von Einblicken in das Psychiatriemuseum in Zwiefalten über das Struwwelpeter-Museum in Frankfurt bis hin zur Sammlung Prinzhorn an der Universität Heidelberg. Der dortige Leiter, PD Dr. Thomas Röske, der das Schwäbische Bildungszentrum bei der Neugestaltung seiner „Gedenkstätte Prosektur“ beraten hatte, stellte aktuelle Fragen und Forschungsprojekte zur Präsentation von Kunstwerken von Psychiatrie-Erfahrenen und aktuelle Kontexte von outsider-art vor. Abgerundet wurde die nur alle drei Jahre stattfindende Tagung der deutschsprachigen Psychiatriemuseen durch eine Exkursion zur Sammlung des Arztes und Kunstsammlers Ottomar Domnick in Nürtingen.
Schwäbisches Bildungszentrum Irsee
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