Gemeinsam, praktisch, stark: Einweihung des neuen Skills- und Simulationszentrums der Hochschule Ludwigshafen

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Montag, März 10, 2025
Hochschulpräsident Prof. Dr. Gunther Piller dankte bei seiner Begrüßung „allen Beteiligten, die diesen Meilenstein ermöglicht haben“, insbesondere dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit RLP, aber auch der GAG als Vermieterin, dem Architekturbüro ap88 und den am Um- und Aufbau beteiligten Unternehmen. Ein ganz besonderer Dank gehe außerdem an die klinischen und außerklinischen Praxispartner für deren jahrelange Unterstützung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Prof. Dr. Hans-Ulrich Dallmann, Dekan des Fachbereichs Sozial- und Gesundheitswesen, warf anschließend den Blick zurück auf die Anfänge der Akademisierung der Gesundheitsberufe in den 1990er Jahren und den Aufbau der Gesundheitsstudiengänge: „Es war, um im Bild zu bleiben, eine schwere Geburt, aber was herausgekommen ist, kann sich sehen lassen“, sagte Dallmann. Zugleich machte er klar: „Der heutige Tag ist nur eine Zwischenetappe. Die Akademisierung muss weitergehen mit einem Masterangebot und darüber hinaus. Wir sind auf dem Weg.“
Auch Prof.Dr. Nina Knape, Leiterin des dualen Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft und Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Diversität, betonte die Vorreiterrolle, die Ludwigshafen insbesondere seit der Novellierung der Hebammenausbildung 2019 dank des politischen Willens des Ministeriums und gemeinsam mit den beteiligten Praxispartnern für die Akademisierung der Gesundheitsberufe einnimmt. Mit Blick auf das neue Skills- und Simulationszentrum verspüre sie fast „einen Hauch von Neid“, wenn sie an die eigene Hebammenausbildung zurückdenke. „Alles musste damals in der beruflichen Praxis, direkt an den Frauen, geübt und gelernt werden. Notwendige Routinen, standardisierte Situationen oder Notfallsituationen und die begleitende Kommunikation ließen sich nicht vorab trainieren. Selten auftretende Fälle waren dadurch oft angstbesetzt“, sagte Knape rückschauend und summierte: „Das Skills- und Simulationszentrum ersetzt nicht die praktische Erfahrung, sondern bereitet bestmöglich darauf vor.“
Auch bei der Akademisierung der Pflegeausbildung hat Ludwigshafen inzwischen die Nase vorn – Ministerialdirektorin Heil sprach in ihrem Grußwort von der „Pole Position der Ludwigshafener Pflegestudiengänge“. So skizziert Prof. Dr. Joachim von der Heide, Leiter des dualen Bachelorstudiengangs Pflege, die Entwicklung der Akademisierung der Pflege, durch welche der Start des Bachelorstudiengangs Pflege im Jahr 2022 möglich war.. „Rheinland-Pfalz hat sehr schnell auf das Pflegeberufegesetz reagiert und an der Universität Trier und der HWG Ludwigshafen Pflegestudiengänge implementiert. Trotz der zögerlichen Anfänge hat das Land an den Studiengängen festgehalten und diese finanziell kräftig gefördert. Nun sind wir auf einem guten Weg“, so von der Heide. Das Skills- und Simulationszentrum sei dabei der Ort der Zusammenführung von Theorie und Praxis“.
„Als dritten Lernort neben Hörsaal und beruflicher Praxis“ bezeichnen auch die beiden Praxisreferentinnen Kirsten Ahrens und Mareike Kast das Skills- und Simulationszentrum, das sie entscheidend mit aufgebaut haben. So bieten die neuen Räumlichkeiten in der Turmstraße mit elf Trainingsräumen etwa dreimal so viel Fläche wie die alten Räumlichkeiten in der Ludwigshafener Innenstadt – und damit noch mehr Möglichkeiten: Neben zwei Kreißsälen und einem Geburtsraum, der einem Geburtshaus nachempfunden ist, gibt es beispielsweise auch ein Krankenhaus-Stationszimmer mit mehreren Betten, ein Stationszimmer oder einen Intensivbereich. Zur Ausstattung gehören zudem neben authentischem Mobiliar und Ausstattung wie breiteren Türen, Pflegebetten und Medizinschränken auch digital steuerbare Simulationspuppen, Übungsmodelle und täuschend echte Säuglingspuppen für ein möglichst realitätsnahes Arbeiten. „Wir begegnen häufig dem Vorurteil, dass durch das Studium nicht genügend Praxis vermittelt wird, aber das ist nicht richtig“, so Praxisreferentin Kirsten Ahrens bei der Führung durch die Räumlichkeiten. „Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben hier ganz neue Möglichkeiten einer intensiven Lernbegleitung. In kleinen Gruppen können wir z. B. eine Notsituation in einem Kreißsaal simulieren und diese mit Kameras in den Decken einzelner Räume aufzeichnen. So können Lehrkräfte und Studierende im Nachgang alles nochmal detailliert durchsprechen“, ergänzt Mareike Kast, Praxisreferentin für den Bereich Hebammenwissenschaft. Ergänzt werden die Trainings im Skills- und Simulationszentrum natürlich außerdem durch zahlreiche Stunden Praxiseinsatz bei den Praxispartnern der Hochschule – Kliniken, stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen, ambulaten Pflegedienste, Kreißsälen, Geburtshäusern und Hebammenpraxen in der Region. Neben der optimalen Vorbereitung auf die berufliche Praxis sorgt das Skills- und Simulationszentrum noch für einen weiteren Vorteil: Prüfungen können hier unter gleichen und damit gerechten Bedingungen abgenommen werden.
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