Aktion zum Europäischen Tag gegen Menschenhandel:

Der Europäische Tag gegen Menschenhandel erinnert uns alljährlich am 18. Oktober daran, dass Menschen in Armut auf der ganzen Welt noch immer mit falschen Versprechungen getäuscht und in die Sklaverei verkauft werden. Aus diesem Anlass macht die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission Deutschland e. V. (IJM) mit der Kampagne #stoppsklaverei deutschlandweit darauf aufmerksam, dass moderne Sklaverei uns auch hierzulande betrifft. In zahlreichen deutschen Städten verteilen dazu Ehrenamtliche von IJM am 19. Oktober tausende fiktive 80-Euro-Geldscheine, die auf den durchschnittlichen Kaufpreis von Menschen in Sklaverei* hinweisen.

Konkretes Engagement für Gerechtigkeit setzt ein Bewusstsein für das weltweite Ausmaß von Menschenhandel und Sklaverei voraus. Daher beteiligen sich überall in Deutschland, u. a. in Berlin, Lübeck, Frankfurt, Würzburg, Zürich, Stuttgart, Augsburg, München, Innsbruck, Nürnberg, Marburg, Düsseldorf, Köln, Freiburg, Leipzig und Braunschweig, Ehrenamtliche an der Aktion, um auf das Schicksal der Betroffenen von moderner Sklaverei aufmerksam zu machen. Die Geldscheine erzählen die Geschichte von Mara** aus Rumänien. Ein Menschenhändler hatte sie mit falschen Versprechen von Liebe und Wohlstand nach Großbritannien gelockt, um sie dort monatelang in der Zwangsprostitution auszubeuten. Hinter dem fiktiven Schein steht die wahre Geschichte eines Menschen, der aus Sklaverei entkommen und mithilfe von IJM Gerechtigkeit erfahren konnte.

Moderne Sklaverei auch in Europa

Weltweit arbeitet IJM dafür, Sklaverei und Gewalt an Menschen in Armut zu bekämpfen. Für Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland e. V., ist es an der Zeit, entschlossener denn je gegen Gewalt und Ausbeutung vorzugehen: „Weltweit werden heute schätzungsweise 50 Millionen Menschen skrupellos versklavt und ausgebeutet – beinahe 2 Millionen davon allein in Europa! Insbesondere in osteuropäischen Ländern machen Kriminelle falsche Jobversprechen, um Menschen in Armut in die Ausbeutung zu locken. Betroffene werden sexuell ausgebeutet oder zur Arbeit gezwungen, beispielsweise auf Baustellen, in Schlachtereien oder in der Landwirtschaft – auch in Deutschland. Deswegen müssen wir auch hierzulande mit Nachdruck tätig werden, um Menschenhandel und Sklaverei in Europa und weltweit zu beenden.

IJM Deutschland e. V. ist der deutsche Zweig der weltweit größten Anti-Sklaverei-Organisation International Justice Mission. Über 95.700 Menschen konnte IJM bereits aus Sklaverei und Unterdrückung befreien. Neben der finanziellen Förderung von Projekten gegen Sklaverei möchte IJM Deutschland e. V. die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft aufklären und mobilisieren. Dazu kann IJM auf die Unterstützung eines deutschlandweiten Netzwerks an ehrenamtlichen Aktivistinnen und Aktivisten zurückgreifen, die nun den Aktionstag vor Ort durchführen.

Als IJM Botschafter/-innen sind mehr als 1.200 Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschult und in Regionalgruppen organisiert. Mit Vorträgen, Spendenaktionen oder im direkten Gespräch unterstützen sie die Arbeit von IJM, um öffentlich über Gewalt und Ausbeutung aufzuklären.

*Dieser Wert geht zurück auf Berechnungen des US-amerikanischen Soziologen und Sklavereiexperten Kevin Bales.

** Zum Schutz der Betroffenen verwenden wir ein Pseudonym.

Informationen zur Aktion: https://ijm-deutschland.de/aktionstag

Fotos der Aktion stellen wir auf Anfrage gerne am 19.10. zur Verfügung.

Auch Interviewtermine mit den Ehrenamtlichen vor Ort sind nach vorheriger Absprache möglich, Achtung: Köln bereits am 18.10.

Über IJM Deutschland e. V.

International Justice Mission (IJM) ist eine weltweit agierende Menschenrechtsorganisation, die gemeinsam mit Regierungen und lokalen Behörden Rechtssysteme verbessert, um Gewalt gegen Menschen in Armut zu bekämpfen und ihren Schutz zu garantieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Abschaffung von Sklaverei und Menschenhandel. Weltweit arbeitet IJM an 42 Standorten in 26 Ländern mit über 1.400 Mitarbeitenden.

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