Janosch lächelt die Sorgen weg

Janosch wird nun bald ein Jahr alt. Er strahlt über das ganze Gesicht, als er ein kleines Fingerpüppchen geschenkt bekommt. Der kleine Junge mit den rot-blonden Haaren hält sich im Vorraum der Kinderklinik an einem Stuhl fest. Laufen kann er noch nicht – aber ansonsten ist er ein sehr freundliches und lebhaftes Kind. Vor fast genau einem Jahr wäre Janosch fast gestorben. Er kam als Notfall mit einem angeborenen Herzfehler in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und konnte nur durch eine Operation gerettet werden. Mutter Sina Gießelmann erinnert sich noch gut an diesen furchtbaren Tag und ist froh, dass ihr Sohn hier so gut versorgt wurde. Aus einer tiefen Dankbarkeit heraus überreicht sie dem Verein „Kleine Herzen Hannover“ an diesem Tag einen Spendenscheck über 1111,11 Euro.

Es ist Anfang Oktober 2023. Sina Gießelmann kommt nach der Geburt von Janosch glücklich nach Hause. Nach zwei Wochen bemerkt sie, dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt. „Er hat nicht richtig getrunken, geschwitzt und seine Hände waren blau“, erzählt sie jetzt bei der Spendenübergabe. Sie und ihr Mann Aljoscha fahren ins Krankenhaus nach Hildesheim. Dort untersuchen Ärzte das Kind und stellen fest, dass es einen Herzfehler hat und in Lebensgefahr schwebt. Eilig wird Janosch in die MHH gebracht und dort sofort behandelt – eine Rettung in letzter Minute.

In Celle sind Sina Gießelmanns Eltern zu der Zeit mit den Vorbereitungen einer Party beschäftigt. Mark Reinecke wird 60 Jahre alt und will das groß feiern. Zudem ist er froh und stolz, wieder Großvater geworden zu sein. Als er und seine Ehefrau Birgit erfahren, dass ihr Enkel in der MHH ist, blasen sie alles ab und kümmern sich. Janosch hat noch eine Schwester. Amelie ist zu dem Zeitpunkt gerade zweieinhalb Jahre alt. Sie kann erstmal bei beiden Omas und Opas bleiben, damit sie in ihrem gewohnten Umfeld bleiben und zum Kindergarten gehen kann. Insgesamt zwei Monate muss Janosch in der MHH bleiben. Der Neugeborene wird am offenen Herzen operiert. Sina und Aljoscha Gießelmann fahren täglich in die Klinik.

Professor Dr. Philipp Beerbaum kommt zur Spendenübergabe dazu. „So sieht man sich wieder“, sagt der Direktor der Kinderherzklinik. Er freut sich, den kleinen Janosch so fidel zu sehen. In den 50er Jahren wären solche Kinder noch gestorben, sagt der Herz-Spezialist. Selbst in den 80er Jahren habe die Sterblichkeit bei angeborenen Herzfehlern noch bei etwa zehn Prozent gelegen. „Heute sind wir in der Medizin so weit fortgeschritten, dass nur weniger als ein Prozent aller Kinder so eine Erkrankung nicht überleben“, sagt Beerbaum. Etwa 30 Fälle dieser Art gibt es pro Jahr in der MHH. „Jetzt gerade haben wir auch zwei Säuglinge auf der Station.“

Im Sommer hat Mark Reinecke seine Geburtstagsparty nun nachgeholt. „Es war ein schönes Gartenfest mit 70 Gästen bei bestem Wetter“, sagt Ehefrau Birgit Reinecke. Ihr Mann habe keine Geschenke gewollt, sondern zu Spenden für die „Kleinen Herzen“ aufgerufen. „In diesem Fall wissen alle genau, wofür sie spenden“, sagt die Großmutter von Janosch, während der gerade wieder fröhlich über den Flur robbt. Sie fängt ihn ein – und alle stellen sich auf für ein Foto mit dem Spendenscheck. Die Vorsitzende der „Kleinen Herzen“ freut sich über die Summe und schlägt vor, das Geld für das neueste Projekt des Vereins zu verwenden – eine neue Küche in der Spieloase. Ira Thorsting: „Wenn sie fertig ist, lade ich sie ein zum Plätzchenbacken.“ Janosch lächelt wieder und freut sich – als hätte er diese Einladung verstanden. 

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