Gedruckte Elektronik auf Glas gehört seit 20 Jahren zum Programm der bayerischen Glasspezialisten Irlbacher. Waren die Lösungen bisher im Format beschränkt, können nun Glas-Longboards bis 1500 x 500 mm realisiert werden. Eine entsprechend optimierte Produktionslinie erlaubt nun nicht nur den analogen oder digitalen Siebdruck von Logos, grafische Elemente oder Multi-Material-Designs. In der gleichen Anlage ist es auch möglich, Leiterbahnstrukturen und Schaltungen auf das Glas zu drucken.
Form und Größe des Flachglases sind ebenso frei wählbar, wie die Bearbeitung der Kanten von eckig bis soft, Touch-Funktionalitäten, haptische Elemente, EMV-Schutz, unsichtbare Fenster für IR-Kommunikation, Entspiegelung oder optische Vergütung der Glasoberfläche. Je nach Anwendung sind Schutzgrade bis IP68K erreichbar.
Durch die direkte Bestückung der Elektronik auf das Glas, das selbst Teil der Gehäuselösung ist, lassen sich sehr schlanke Aufbauhöhen von unter 10 mm erzielen. Ein Beispiel dafür sind die Design-Wohnraumleuchten OMLED, welche lediglich 9 mm dünn sind und damit optisch das Licht im Raum schweben lassen.
Nach Abschluss aller Bearbeitungs- und Druckprozesse werden die Flachgläser zu Einscheiben-Sicherheitsglas weiterveredelt. Die auf das Glas gedruckten Schaltungen werden danach konventionell SMD-bestückt und gelötet. Weitere Verarbeitungsprozesse, wie das Lackieren oder Vergießen der Elektroniken, das Aufbringen von Befestigungslösungen bin hin zu Gerätebau, Logistik und Konsignationslager sind nach Absprache möglich.
Für den Druck stehen UV-beständige, brillante und chemisch inerte keramische Farbsysteme ebenso zu Verfügung, wie Sonder- und Designfarben oder auch klassische CMYK-Farblösungen. Bei Bedarf unterstützt Irlbacher mit Farbanalysen und -umsetzungen in andere Farbsysteme.
1935 in Schönsee gegründet, etwa 100 km östlich von Nürnberg, ist die familiengeführte Irlbacher Unternehmens¬gruppe heute ein weltweit agierender Spezialist für Glastechnologie.
Auf zehn Hektar verarbeiten über 600 Mitarbeiter mehr als 80 Glassorten in höchster Präzision – für hygienische HMIs, edle Innen- und Außenleuchten, stylische Kaminöfen, ästhetische Gebäudetechnik, funktionale Sanitärobjekte oder mikrometergenau für die Prozessindustrie. Irlbacher setzt bewusst auf den Standort Deutschland und fertigt ausschließlich in Bayern.
Weltweit verfügt Irlbacher über das umfangreichste Portfolio in der Glasbearbeitung. Ein eigenes Druck- und Designzentrum realisiert pfiffige Multi-Material-Lösungen. Die Anwendungstechnik lotet beständig neue technische Möglichkeiten aus. Die Entwicklung steuert ausgeklügelte Touch-Lösungen bei – und bestückt die Elektronik gleich auf die Rückseite der HMI-Gläser. Nicht zu vergessen der eigene Maschinenbau: Die Anlagen, welche bald 90 Jahre Erfahrung und Wissen in industrielle Prozesse transformieren, gibt es nicht zu kaufen.
Längst hat sich Irlbacher zum führenden Partner für komplexe, Glas-basierte Eingabesysteme und Baugruppen entwickelt. Grundlage hierfür bildet der eigene Lösungsbaukasten, bestehend aus einem Dutzend ausentwickelter Technologie-Plattformen.
Schon seit 1990 arbeitet das Unternehmen beständig daran, seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Seit 2018 ist Irlbacher einer der wenigen Mittelständler in der Klimaschutz- und Energieeffizienzgruppe der Deutschen Wirtschaft. 2021 ging das eigene BHKW mit 2,1 MW Gesamtleistung in Betrieb. Diese Kraft-Wärme-Kopplung spart jedes Jahr über 1.100 t CO2 ein.
Irlbacher Blickpunkt Glas GmbH
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