André Trumpp ist COO der Schön Klinik Gruppe, Deutschlands fünftgrößter Klinikgruppe in privater Trägerschaft, mit Sitz in München. Das Unternehmen betreibt rund 50 stationäre, teilstationäre und ambulante Einrichtungen in Deutschland – in Bayern, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein – sowie in Großbritannien und beschäftigt rund 14.300 Mitarbeitende. Als Chief Operation Officer (COO) zeichnet der 45-Jährige für große Teile des operativen Klinikgeschehens in Deutschland verantwortlich.
Herr Trumpp, welche Beweggründe hatten Sie, sich um den Vorstandssitz zu bewerben?
André Trumpp: Die Wurzeln der Schön Klinik Gruppe liegen in Bayern – am Chiemsee wurde 1985 die erste Schön Klinik eröffnet – und hier betreiben wir auch heute noch die meisten Einrichtungen. Darum ist es uns ein großes Anliegen, uns im VPKA zu engagieren. Unser Ziel ist es, eine optimale Versorgungsstruktur und optimale Behandlungsqualität für die Bevölkerung zu gewährleisten. Durch die Mitwirkung im Verband können wir dies noch besser erreichen, sowohl im Hinblick auf ganz Bayern als auch für jede einzelne Klinik in privatwirtschaftlicher Trägerschaft.
Was sind Ihre persönlichen Erwartungen an die Vorstandsarbeit im VPKA?
André Trumpp: Der Bayerische Landesverband ist innerhalb des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken (BDPK) der größte und hat somit Gewicht. Er ist sehr gut vernetzt – auch mit der Politik und den entsprechenden Ministerien. Dadurch verschafft er den Belangen der privat getragenen Einrichtungen Gehör und kann etwas bewegen. Ich bin ein großer Freund von Effizienz und Durchschlagskraft. Mit klugen, effizienten Entscheidungen kann man durch die Arbeit im VPKA dazu beitragen, eine gute Versorgungsstruktur in Bayern zu erreichen und zu erhalten. Dabei möchte ich gerne mitwirken. Nur Kritik zu üben und nicht selbst an Verbesserungen mitzuwirken ist nicht meine Art.
Als COO der Schön Klinik Gruppe haben Sie eine anspruchsvolle Aufgabe. Wie bleibt noch Zeit für die Vorstandsarbeit im VPKA?
André Trumpp: Es ist ganz klar ein höherer Workload. Für die zusätzliche Tätigkeit ist es erforderlich, seine Tage klar zu strukturieren und Prioritäten zu setzen. Da hilft es, entscheidungsfreudig sein, Zuständigkeiten festzulegen und unnötige Zeit-Räuber zu eliminieren. Mir persönlich ist es immer wichtig, ein Thema auf klarer Faktenbasis betrachten zu können. Im VPKA hat man die Chance, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und damit noch fundierter Entscheidungen zu treffen bzw. auf größerer Faktenbasis Veränderungen, etwa im politischen Bereich, zu erwirken. Thematisch gibt es sehr viele Überschneidungen zwischen dem eigenen Unternehmen und dem VPKA, da lassen sich Synergien herstellen. Somit kann ich beide Funktionen gut vereinbaren.
Gibt es einen thematischen Schwerpunkt, auf den Sie bei Ihrer künftigen Arbeit im Vorstand des VPKA besonderen Fokus legen möchten?
André Trumpp: Ein zentrales Thema wird sein, die Auswirkungen die Krankenhausreform auf die Versorgungsstruktur in Bayern zu analysieren und dazu beizutragen, dass sich die Kliniken rechtzeitig auf die Veränderungen einstellen. Eine große Frage dabei ist: wer wird in Zukunft welche Leistungen in welcher Qualität anbieten? Ich bin der Meinung, dass künftig ein deutlich stärkerer Fokus auf Qualität und Leistungsmengen liegen muss.
Was werden die herausragenden Themen für die kommenden Jahre sein?
André Trumpp: Unabhängig von der Krankenhausreform, die uns in den nächsten Jahren beschäftigen wird, erleben wir gerade eine bislang ungekannte Insolvenzwelle im Klinikmarkt. Die Gründe sind mannigfaltig – Kostensteigerungen bei Energie und Lebensmitteln, hohe Tarifabschlüsse und auch die Pandemiespätfolgen sind hier sicherlich zu nennen. Gleichwohl sieht man, dass insbesondere privat geführte Kliniken gut abschneiden. Ich denke, dass wir privat geführten Kliniken sehr viel stärker mit unserer Expertise, Krankenhäuser wirtschaftlich wie ein Unternehmen zu führen, im öffentlichen Diskurs präsent sein sollten.
Welches sind Ihre Ziele im Rahmen Ihrer Vorstandsarbeit?
André Trumpp: Mir ist es wichtig, dass der Verband mit seiner Projektarbeit zu den verschiedensten Themen in der Politik, der Bevölkerung und auf dem Gesundheitsmarkt wahr- und ernstgenommen wird. In Richtung der Mitgliedskliniken, Nicht-Mitgliedskliniken, Ärzteschaft und Pflege müssen wir als Verband das klare Signal aussenden, dass wir versorgungsstrukturell Einfluss nehmen können und ernsthaft mitgestalten. Die Mitgliedskliniken sollen sich gut vertreten fühlen.
Der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e. V. (VPKA) setzt sich als dynamischer und praxisnaher Verband seit mehr als 70 Jahren bayernweit für die inhaltlichen Belange der privaten Akut- und Rehakliniken ein. Er vertritt als größter Landesverband rund 170 Einrichtungen mit knapp 30.000 Betten. Sein Ziel ist eine qualitativ hochwertige, innovative und wirtschaftliche Patientenversorgung in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken. Neben der Beratung seiner Mitglieder vertritt er die Belange der Privatkrankenanstalten in gesellschaftlichen, sozialpolitischen und tariflichen Angelegenheiten.
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