Renovabis setzt sich für mehr Fairness bei Arbeitsmigration ein

„Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa“ – So lautet das Leitwort der bundesweiten Renovabis-Pfingstaktion 2023, die am Pfingstsonntag, 28. Mai, im gastgebenden Bistum Hildesheim abgeschlossen wird: Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger zelebriert zusammen mit Renovabis-Leiter Pfarrer Thomas Schwartz den Pfingstgottesdienst im Mariendom der niedersächsischen Bischofsstadt. Der Hauptgeschäftsführer des Osteuropa-Hilfswerks wird die Predigt halten. In dieser lenkt Schwartz die Zuhörer auf die Gegenwart des Geistes Gottes in der täglichen Lebenswirklichkeit und fordert von Christen „Zeitgenossenschaft“ und „Geistesgegenwart“ ein. Er ist davon überzeugt, dass auch die Gründung der pfingstlichen Solidaritätsaktion Renovabis vor 30 Jahren Ausdruck dessen war. In diesem Jahr geht es laut Schwartz darum, in die Öffentlichkeit zu tragen, „dass niemand aus Not oder Perspektivlosigkeit seine Heimat verlassen muss, um im Ausland seinen Lebensunterhalt zu verdienen“. Auch müssten die Arbeitsbedingungen für die häufig aus Osteuropa stammenden Arbeitskräfte fairer gestaltet werden: „Es darf einfach keine Dumpinglöhne, keine Ausbeutung und keine menschenunwürdigen Quartiere geben“, sagte Pfarrer Schwartz von Renovabis.

Diözesanbischof Heiner Wilmer SCJ hatte die 31. Renovabis-Aktion namens der Deutschen Bischofskonferenz am 14. Mai mit einer Messe vor dem Museumsschiff „Dampf-Eisbrecher Wal“ im Hafen von Bremerhaven eröffnet. Mit der Podiumsdiskussion „Ausgenutzt und weggeworfen!? Arbeitsmigration fair gestalten“ in den Ver.di-Höfen in Hannover wurde die nicht selten katastrophalen und ausbeuterischen Arbeits­bedingungen von Arbeitsmigranten in Deutschland angeprangert. Dabei setzten sich unter anderen ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp und András Márton, der Direktor der Caritas Alba Iulia in Rumänien, mit der Situation in Deutschland auseinander ‑ auch mit der Frage, warum noch immer Wanderarbeiterinnen und -arbeiter ausgebeutet, betrogen und gedemütigt werden. Eine Talkrunde im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven wiederum legte den Fokus auf die Situation in den Herkunftsländern von Arbeits­migrantinnen und -migranten. Dort unterstrichen Dodë Gjergji, Bischof von Prizren-Pristina im Kosovo, und Bischof Wilmer von Hildesheim wie wichtig Perspektiven für die Menschen in ihren Heimatländern sind, damit sie diese nicht aus Not verlassen müssen.

Bischof Wilmer spendete während der Renovabis-Aktionstage auch einen Reisesegen für Fernfahrer und Brummi-Lenkerinnen. Diese Initiative der Kolping-Jugend, von Malteser, Polizeiseelsorge und vier muttersprachlichen Gemeinden mit Renovabis erreichte an der BAB 2-Raststätte „Zweidorfer Holz“ Hunderte dort zur Rast ausgebremste Truckerinnen und Trucker. Sie erhielten ein wertschätzendes „Dankeschön“ für ihren zuverlässigen und mit Entbehrungen verbundenen Transport- und Lieferdienst auf der Straße. Außerdem kamen die vornehmlich osteuropäischen Fernfahrer bei einem Bühnenprogramm mit ihren Sorgen und Erfahrungen selber zu Wort; dazu gab es Musik und Talks, sowie heiße Suppe an einem kühlen Abend.

Am Vorabend des Pfingstfestes, am 27. Mai, lädt Renovabis erstmals zum Gebet einer nächtlichen Pfingstvigil ein – als Gebetsbrücke vom Kloster Marienrode zu Partnern im Osten Europas nach Bukarest, Lwiw, Warschau und Zagreb: live gestreamt über domradio.de und k-tv Katholisches Fernsehen sowie auf der Internetseite von Renovabis ( www.renovabis.de/termine/pfingstaktion-2023-pfingstvigil ).

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