Unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Kruse (Kunstgeschichte und visuelle Kulturen) und Prof. Andreas Greiner (Medienkunst) von der Muthesius Kunsthochschule Kiel sowie Dr. Hauke Ohls (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) und Dr. Michael Klipphahn-Karge (Zentralinstitut für Kunstgeschichte München) widmet sich die Veranstaltung dem globalen Extraktivismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen. In vier Sektionen diskutieren internationale Kunstwissenschaftler*innen, Künstler*innen und Expert*innen die kritischen und transformativen Potenziale künstlerischer Strategien und Aktionen zur Aufdeckung, Störung und Überwindung der ›Planetary Mine‹ – wie es Martín Arbeloda 2020 fasst – und des Data Mining: der Extraktivismen und ihrer Verflechtungen mit Arbeit und Finanzen, Häfen, Banken, Fabriken und Technologiekonzernen.
Die Themenschwerpunkte umfassen künstlerische Interventionen im Braunkohletagebau, pluriversale Weltenentwürfe als Widerstand gegen Ausbeutung, die Auswirkungen extremer Klimaereignisse im Anthropozän sowie die neue Form des digitalen Extraktivismus durch Data Mining. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Verbindung zwischen traditionellem Ressourcenabbau und der massiven Datenaneignung für KI-Systeme.
Kunst reagiert auf die planetarisch-ökologische Krise unserer Gegenwart mit einer Vielzahl von Methoden und Arbeitsprozessen. Das Symposium „Extraktivismen: Erdausbeutung und Data Mining“ widmet sich einer Kunst und Kunsttheorie, die den globalen Extraktivismus mit handlungsbasierten oder störenden Aktionen sichtbar werden lässt und herausfordern will. Im Fokus steht eine extraktivistische Weltanschauung, die sich vor 500 Jahren ausbildete, durch koloniale und imperiale Hegemonien verfestigte und den globalen Kapitalismus, der die Moderne hervorbrachte, bis heute anheizt. Künstler*innen und Kunstkollektive arbeiten daran, die an der Ausbeutung der Erdoberfläche beteiligten Akteur*innen ausfindig zu machen, ihnen Widerstand zu leisten und alternative Handlungsweisen zu erproben. Ob neoliberale Finanzwirtschaft oder ›grüner‹ Kapitalismus: Die massive Aneignung natürlicher Ressourcen sowie auch produzierter Daten zum Trainieren von KI ist allgegenwärtig.
Termine auf einen Blick:
Das Symposium „Extraktivismen: Erdausbeutung und Data Mining“ wird am Donnerstag, 23. Januar, um 14 Uhr von Präsident Dr. Arne Zerbst im Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule eröffnet. Am Freitag, 24. Januar, beginnen die Veranstaltungsformate um 9.30 Uhr, am Samstag, 25. Januar, um 10 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei und auch für alle Interessierten möglich – auch per Zoom-Einwahl. Um Anmeldung bei Maike Schulken unter forum@muthesius.de wird bis 22. Januar gebeten. Hier gibt es das ausführliche Programm des Symposiums.
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