Wie kann ich am besten für die Rente sparen?

 

Rente ansparen mit ETF-Sparplan

Um für die Rente anzusparen, gibt es verschiedene Wege. Ein bewährtes Instrument sind Fondssparpläne. Sie finden sich bei fast allen Banken, Versicherungen und traditionsreichen Vermögensverwaltern, wie etwa der Fürstlich Castellschen Bank aus Franken.

Wegen der geringeren Kosten favorisiert die Stiftung Warentest ETF-Sparpläne zur Altersvorsorge. Wer 30 bis 40 Jahre Zeit habe, für den seien Sparpläne mit breit streuenden Weltaktien-ETFs ideal. Berechnungen der Warentester ergaben, dass es seit 1969 keinen 20-Jahres-Zeitraum gab, in dem Sparer mit einem solchen ETF im Minus gelandet wären.

ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die breit gefächerte Aktienindizes wie den deutschen Leitindex DAX oder den US-amerikanischen Dow Jones-Index kopieren. Die Wertentwicklung von ETFs verläuft parallel zum Index. ETF-Sparpläne sind sehr flexibel und zwingen Anleger nicht ein starres Vertragskorsett. Es bestehen keine Kündigungsfristen, Sie können den Sparvorgang jederzeit kostenfrei unterbrechen, beenden oder Auszahlungen tätigen.

Ein weiterer Pluspunkt sind die geringen Kosten. Bei Eröffnung des Sparplans zahlen Sie keine Abschlussgebühren, und auch die laufenden Verwaltungskosten sind mit wenigen Zehntel der Anlagesumme vergleichsweise niedrig. Die für den Kauf und die Verwahrung der ETF-Anteile anfallenden Gebühren sind überschaubar. Viele Banken und Onlinebroker verzichten im Sparplanmodus sogar komplett auf Gebühren, so zum Beispiel ING, Trade Republic oder Just Trade. 

Langfristig bieten ETF-Sparpläne attraktives Gewinnpotential. Um Risiken gering zu halten empfehlen die Verbraucherzentralen ETFs, die große Indizes nachbilden, zum Beispiel den MSCI World Index oder den breiter aufgestellten MSCI All Country World Index. Ein Beispiel für die gute Performance liefert der ETF iShares Core MSCI World UCITS ETF (IE00B4L5Y983). Er gewann seit Auflage im September 2009 bis heute rund 530 Prozent an Wert.

Nachteile des ETF-Sparens

Kursschwankungen: Wie alle Geldanlagen mit Wertpapieren unterliegen ETF-Sparpläne dem Auf- und Ab der Kapitalmärkte. Das angesparte Vorsorgeguthaben kann schwanken oder ins Minus rutschen.

Keine Garantiemöglichkeiten: Bei einem ETF-Sparplan können Sie keine Beitrags- und Rentengarantien vereinbaren, wie dies zum Beispiel bei einer privaten Rentenversicherung möglich ist. Auch die Absicherung von Angehörigen im Todesfall oder der Schutz gegen Berufsunfähigkeit ist nicht möglich.

Fehlende Verrentung: Anders als Privat- oder Betriebsrenten beinhalten ETF-Sparpläne keine integrierte Rentenlösung. Nach erfolgreichem Kapitalaufbau müssen Sie sich selbst um die Verrentung des Vorsorgeguthabens kümmern. Dazu können Sie entweder regelmäßig einen Betrag entnehmen oder Sie entscheiden sich für eine vertraglich fixierte Lösung, zum Beispiel einen Auszahlplan oder eine Sofortrente bei einem Versicherer. Möglich ist auch der Erwerb von Immobilieneigentum als Altersvorsorge, mit dem regelmäßig Einkünfte erzielt werden.

Steuerpflichtig: Bei Verkauf der ETF-Anteile fällt 25 Prozent Abgeltungssteuer plus Solidaritätszuschlag an.

So viel Rente kann ich mit einem ETF-Sparplan erzielen

Um die einzelnen Sparmöglichkeiten vergleichen zu können, verwenden wir im Folgenden stets die gleiche Muster-Anlegerin. Sie beginnt im Alter von 32 Jahren mit einem Sparvertrag, der bis zum 67. Lebensjahr läuft. Sie zahlt monatlich 250 Euro ein und möchte im Rentenalter mindestens 500 Euro Zusatzrente ausgezahlt bekommen. Sie plant eine Verrentung bis zum 97. Lebensjahr, also mit einer Rentendauer von 30 Jahren. Das angesparte Vorsorgekapital kann verzehrt werden.

Sparphase: Unsere Mustersparerin folgt dem Rat der Verbraucherzentralen und entscheidet sich beim Kapitalaufbau für einen ETF auf den MSCI-World-Index. Der Index erzielte inklusive Nettodividenden in den vergangenen 50 Jahren (bis Dezember 2023) eine Durchschnittsrendite von 9,2 Prozent pro Jahr. Um auf der sicheren Seite zu sein, rechnen wir aber nur mit einer jährlichen Durchschnittsrendite von 6,0 Prozent.

Ergebnis: Investieren Sie 35 Jahre lang in einen Aktien-ETF mit einer Durchschnittsrendite von 6,0 Prozent, winkt nach Kosten und Steuern gerechnet ein Sparergebnis von rund 300.000 Euro. Dieses Kapital müssen Sie nun verrenten. Dazu kann eine Sofortrente einer Versicherung infrage kommen, aber auch ein Fonds- oder ETF-Entnahmeplan.

Auszahlphase: In der Rentenphase kommt es nicht mehr vorrangig auf Rendite an, sondern auf Sicherheit. Schließlich ist es wichtig, dass die Zusatzrente jeden Monat zuverlässig fließt. Hohe Kapitalsicherheit versprechen Sofortrenten oder Anleihen- und Geldmarktfonds. Wegen der deutlich geringeren Kosten gegenüber einer Versicherungslösung sowie der breiten Wertpapierbasis empfehlen sich für die Renten-Auszahlphase erneut ETFs, in diesem Fall Anleihen-ETFs.

Was sind Anleihen ETFs?

Anleihen-ETFs sind börsengehandelte Fonds, die einen Anleihen-Index nachbilden, zum Beispiel den deutschen Renten-Index REX. Anleihen sind Wertpapiere und werden von Staaten oder Unternehmen herausgegeben. Mit einer Anleihe (engl. Bond) borgen sich die Herausgeber der Anleihe Geld am Kapitalmarkt. Anders gesagt: Die Anleihekäufer geben dem Anleihe-Emittenten einen Kredit. Im Gegenzug erhalten die Investoren Zinsen.

Da Anleihen nur gering schwanken, gelten sie als Sicherheitsanker bei der Geldanlage. Besonders geringe Schwankungen weisen Anleihen mit kurzer Laufzeit auf. Sie werden auch als Geldmarktpapiere bezeichnet. Ein Beispiel ist der viel gefragte Geldmarkt-ETF Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF (LU0290358497). Er bildet vereinfacht gesagt die Entwicklung des Euro-Zinssatzes nach. Die aktuelle Jahresrendite liegt bei 3,62 Prozent, im Jahr 2023 betrug sie 3,27 Prozent.

Vorsorgekapital verrenten

Für die Auszahlung einer monatlichen Zusatzrente entscheidet sich unsere Musteranlegerin für den Kauf des genannten ETFs. Sie investiert den angesparten Kapitalstock vollständig in den ETF, in unserem Rechenbeispiel runden wir auf 300.000 Euro ab. Die Rente soll mindestens 30 Jahre fließen. Als Rendite des ETF nehmen wir 3,0 Prozent p.a. an. Zwei Auszahlungsmodelle werden berechnet, einmal mit Kapitalverzehr und einmal ohne Kapitalverzehr.

Fazit: Bei Kapitalverzehr kann unsere Musteranlegerin auf eine Zusatzrente von 1.156 Euro hoffen. Steuern sind hiervon bereits abgezogen. Soll hingegen das angesparte Kapital vererbt werden, sinkt die Rente um über die Hälfte. Sie liegt aber mit 567 Euro immer noch über der anvisierten Zielmarke von 500 Euro pro Monat. Positiv: Für Auszahlungen aus Kapitalvermögen müssen Sie keine Beiträge zur Sozialversicherung entrichten.

Bei welcher Bank finde ich ETF-Auszahlpläne?

Genau wie ETF-Sparpläne sind auch ETF-Auszahlpläne äußerst flexibel. Sie können den Entnahmebetrag jederzeit ändern oder die Entnahme stoppen. Anders als ETF-Sparpläne findet man automatisierte ETF-Auszahlpläne aber nur bei wenigen Banken und Brokern. Bei den meisten Anbietern müssen Sie den monatlichen Anteilsverkauf sowie die anschließende Überweisung auf Ihr Konto selbst tätigen.

Beispiele für automatisierte ETF-Auszahlpläne:

  • Flatex: Flatex offeriert einen komplett kostenlosen ETF-Auszahlplan. Sowohl die Depotgebühr als auch die Orderkosten betragen null Euro.
  • Smartbroker+: Sehr kostengünstig ist der Auszahlplan bei Smartbroker+. Die Depotverwahrung ist ebenfalls kostenlos, die Transaktionskosten pro Auszahlrate betragen 0,2 Prozent der entnommenen Summe, mindestens aber 1 Euro. Tipp: ETFs von Amundi, SPDR und Xtrackers werden kostenfrei gehandelt.
  • Targobank: Die Targobank bietet ebenfalls automatisierte Auszahlpläne an. Die Depotgebühr ist kostenlos, für jede Transaktion zahlen Sparer 2,5 Prozent der entnommenen Summe, mindestens aber 1,50 Euro und maximal 3 Euro.
  • S-Broker: Der Onlinebroker der Sparkassen verzichtet ebenfalls auf Depotgebühren. Pro Auszahlrate fallen 2,5 Prozent der entnommenen Summe an, bei 500 Euro also 12,50 Euro.

Tipp: Auch wenn Sie nur den Mindestlohn oder geringfügig mehr verdienen, Teilzeit oder hauptberuflich in einem Minijob arbeiten, sollten Sie trotzdem versuchen, finanziell fürs Alter vorzusorgen. Ein gesonderter Ratgeber zu diesem Thema von biallo.de gibt Tipps, wie Sie mit wenig Geld fürs Alter vorsorgen.

Rente ansparen mit privater Rentenversicherung

Die private Rentenversicherung hat mehrere Vorzüge:

1. Im Gegensatz zum ETF-Sparen brauchen Sie sich nicht um die Verrentung des Sparkapitals zu kümmern. Die Verrentung ist bereits inbegriffen.

2. Die Rente fließt garantiert lebenslang. Kurz vor Rentenbeginn haben Sie die Möglichkeit, sich für die einmalige Auszahlung Ihres Kapitals zu entscheiden.

3. Die Rentenzahlung ist steuerbegünstigt.

Wie viel Steuern kostet die private Rentenversicherung?

Unter steuerlichen Gesichtspunkten hat die private Rentenversicherung einiges zu bieten: Die Wertgewinne in der Ansparphase sind steuerfrei. In der Auszahlphase unterliegt nur der sogenannte Ertragsanteil der Besteuerung.

Dabei handelt es sich um einen Teilbetrag der ausgezahlten Rente. Dessen Höhe ergibt sich aus Ihrem Alter bei Rentenbeginn. Startet die Auszahlung im Alter von 60 Jahren, unterliegen 22 Prozent der ausgezahlten Rente der Einkommensteuer. Beginnt die Privatrente mit 65 Jahren, sind lebenslang 18 Prozent steuerpflichtig. Bei einer monatlichen Auszahlung von 500 Euro müssten Sie also nur 90 Euro mit dem Finanzamt teilen, die restlichen 410 Euro sind steuerfrei.

Weiterer Pluspunkt: Bei monatlicher Rentenzahlung müssen Sie keine Beiträge zur Sozialversicherung entrichten.

Was kostet eine private Rentenversicherung?

Rentenversicherungen zählen nicht zu den günstigsten Produkten. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin ermittelte für die meistverkauften fondgebundenen Rentenversicherungen mit einer Laufzeit von 30 Jahren Effektivkosten von durchschnittlich 1,9 Prozent p.a. Die EU-Versicherungsaufsicht Eiopa kam in ihrer Studie "Costs and Past Performance Report 2022" auf europaweite Vertragskosten bei fondsgebundenen Rentenpolicen von durchschnittlich 2,7 Prozent.

Hohe Kosten beeinflussen vor allem den Ertrag klassischer Rentenversicherungen, zumal sich zuletzt abgeschlossene Verträge (2022 bis 2024) nur mit einem Garantiezins von 0,25 Prozent verzinsen. Inklusive der nicht garantierten Überschussbeteiligung lag die Verzinsung von Klassik-Policen im Jahr 2024 nach Berechnung der Ratingagentur Assekurata bei durchschnittlich 2,46 Prozent. Nach Abzug der Kosten bleibt da unterm Strich nur wenig Rendite übrig. Die Verbraucherzentralen raten daher von klassisch verzinsten Rentenversicherungen ab.

Verzinsung steigt ab 2025: Für neu abgeschlossene, klassische Rentenversicherungen steigt ab 2025 der Höchstrechnungszins (Garantiezins) auf 1,0 Prozent. Versicherungsexperten erwarten daher, dass die durchschnittliche Verzinsung dieser Policen wieder über die 3-Prozent-Marke klettert.

Wie kann ich die Kosten der privaten Rentenversicherung vergleichen?

Wie bei allen Versicherungen, sollten Sie auch die Kosten bei Rentenversicherungen gut vergleichen. Um zu sehen, welche Police günstig ist, können Sie die jeweils ausgewiesene Kostenquote prüfen. Eine Quote von über zwei Prozent gilt unter Experten als teuer. Optimal sind Kosten von einem Prozent oder weniger.

Tipp: Um die Kosten zu optimieren, empfehlen die Verbraucherzentralen Verträge mit Nettotarifen und preiswerten ETFs. Nettotarife verzichten auf teure Abschlusskosten; bei fondsbasierten Policen mit kostengünstigen ETFs entfallen die oft üppigen Gebühren für aktiv gemanagte Fonds.

Rente ansparen mit fondsbasierter Rentenversicherung

Höheren Ertrag als klassisch verzinste Rentenversicherungen versprechen fondsbasierte Rentenpolicen. Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa ermittelte für fondsgebundene Produkte deutscher Anbieter zwischen 2016 und 2020 eine jährliche Performance von rund sechs Prozent.

Schwankungsrisiko: Fonds und ETFs unterliegen den Schwankungen des Kapitalmarkts. Das angesparte Kapital kann dadurch ins Minus rutschen und die Rentenzahlung verringern. Diesem Dilemma können Versicherte mit Kapitalgarantien entgegenwirken, allerdings kosten Garantien Geld und schmälern die Rendite.

So viel Rente kann ich mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung erzielen

Als Grundlage für ein Rechenbeispiel soll hier stellvertretend die fondsgebundene Rentenversicherung Flex Invest von Cosmos Direkt dienen. Sie bietet Anlegern viele Gestaltungsmöglichkeiten, hohe Flexibilität und vergleichsweise geringe Kosten. Laut Cosmos Direkt beträgt die jährliche Kostenquote 0,7 Prozent des Vorsorgevermögens. Bei einem Guthaben von 100.000 Euro wären das 700 Euro im Jahr.

Angenommen unsere Mustersparerin zahlt monatlich 250 Euro in den Vertrag ein. Sie wählt eine offensive Anlagestrategie gepaart mit einem Sicherheitspuffer. Im Ergebnis fließt 80 Prozent des Sparbetrags in renditestarke ETFs und Aktienfonds, 20 Prozent in das Sicherungsvermögen von Cosmos Direkt. Die Fonds rentieren mit 6,0 Prozent p.a., das Sicherungsvermögen verzinst sich aktuell mit 1,4 Prozent pro Jahr. Mit dieser Rente kann unsere Mustersparerin rechnen:

Fazit: Unsere Mustersparerin erhält eine Monatsrente von rund 680 Euro ausgezahlt. Nach Abzug von 15 Prozent Steuern auf den Ertragsanteil bleiben netto etwa 640 Euro übrig. Das ist niedriger als mit einer Rente aus einem vergleichbaren ETF-Sparplan mit Kapitalverzehr. Dafür besitzt sie aber eine lebenslange Zahlgarantie und braucht sich praktisch um nichts kümmern. 

Weitere Anbieter mit empfehlenswerten fondsgebundenen Rentenversicherungen:

  • Allianz: Allvest
  • Canada Life: Generation private plus
  • Debeka: private Rentenversicherung
  • Europa Versicherung: Fondsgebundene Rentenversicherung

Tipp: Frauen haben durchschnittlich eine deutlich geringere Altersrente als Männer und dadurch ein höheres Risiko in die Altersarmut zu rutschen. Daher ist das Thema Altersvorsorge für Frauen besonders wichtig. Lesen Sie mehr dazu in einem weiteren Ratgeber von biallo.de.

Den kompletten biallo.de Ratgeber zu diesem Thema gibt es hier:  https://link.biallo.de/xucaxb0k/

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