Eindrucksvoller Beweis für hohe Ausbildungsqualität

Der SC Freiburg ist Sinnbild und Vorbild für gelungene Nachwuchsarbeit. Am Donnerstag, 28. November, sorgte jedoch das südbadische Handwerk für geballte Nachwuchspower im Freiburger Europa-Park-Stadion: Die Handwerkskammer Freiburg zeichnete die Siegerinnen und Sieger der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“ und deren Ausbildungsbetriebe aus. Insgesamt 49 Kammersiegerinnen und -sieger wurden auf der großen Bühne geehrt.

Überreicht wurden die Urkunden und Präsente für die ehemaligen Auszubildenden und deren Ausbildungsbetriebe durch die Vorstandsmitglieder der Handwerkskammer Freiburg Ferrit Kellouche, Bernd Wölfle, Ingo Riesterer und Frank Hug sowie den DMH-Beauftragen der Kammer Tobias Krause.

Im Rahmen einer Gesprächsrunde im Vorfeld der Auszeichnungen gratulierte auch die Geschäftsführerin der Handwerkskammer Freiburg Annette Rebmann-Schmelzer den Siegerinnen, Siegern und Betrieben zu den Erfolgen. Gleichzeitig machte sie deutlich: „Sie werden nicht aufhören zu lernen. Lebenslanges Lernen ist ein wesentlicher Baustein unserer heutigen Arbeitswelt.“ Gerade auch im Handwerk seien Themen wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz wichtige Innovationstreiber. Die Handwerkskammer sei hier frühzeitig dabei, mit Pilotprojekten neue Ausbildungsthemen zu identifizieren und zukunftsfähige Lernmethoden zu entwickeln.

Bernd Wölfle, Vorstandmitglied der Handwerkskammer Freiburg und Ortenauer Kreishandwerksmeister hob hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner im dualen Ausbildungssystem ist. „Nur dank der erfolgreichen Zusammenarbeit von Betrieb, Schule und überbetrieblicher Ausbildung sind die Erfolge, die wir heute auszeichnen, möglich.“

Maler- und Lackierergesellin Anna Hüllner, die im vergangenen Jahr in ihrem Handwerk Kammer- und Landessieg erreichte, sprach über ihre Erfahrungen nach ihren Erfolgen. „Ich bin dankbar, welche Möglichkeiten die Erfolge mir nun bieten und nehme alles gerne mit.“ Die 23-Jährige ist ins Maler-Nationalteam aufgenommen worden und besucht dadurch nicht nur spannende Workshops sondern kann sich auch in vielen unterschiedlichen Bereichen weiterbilden. Die Karriere im Handwerk biete viele Möglichkeiten; die diesjährigen Siegerinnen und Sieger hätten beste Voraussetzungen für einen lebenslangen Erfolg geschaffen. Das sei auch wichtig: „Wir brauchen junge Leute im Handwerk!“

Oberstudiendirektor Axel Klär, Schulleiter der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule in Freiburg, machte deutlich, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner den Erfolg der handwerklichen Ausbildung ausmacht. Die beruflichen Schulen könnten dabei mit Fachexpertise punkten – die Lehrkräfte leisteten eine hervorragende Arbeit. Mit Blick auf die Herausforderungen im Bildungssystem forderte Klär von der Politik mehr Wahrnehmung von der Politik – vor dem Hintergrund der G8/G9-Diskussionen an Gymnasien würden gerade die Berufsschulen zu wenig Gehör finden. „Wir würden uns eine ähnliche Wertschätzung und Ausstattung wie andere Schulformen wünschen.“

Hohe Ausbildungsqualität des Handwerks wird sichtbar

Die hohe Anzahl der Geehrten zeige die hohe Ausbildungsqualität im südbadischen Handwerk, waren sich alle Beteiligten einig. Deutlich wurde dies auch mit den weiteren Erfolgen der Junghandwerkerinnen und -handwerker: 22 der Kammersiegerinnen und Kammersieger setzten sich auch auf Landesebene durch und nahmen an den Bundeswettbewerben teil. Daraus gingen 4 Bundessiegerinnen und Bundessieger aus dem südbadischen Handwerk hervor:

  • Martha Wieseler, Bäckerin aus March erreichte in ihrem Handwerk den Bundessieg. Ausgebildet wurde sie bei Josef Steiert in March.
  • Chirurgiemechaniker Frederick Schopferer aus Endingen am Kaiserstuhl wurde in seinem Handwerk 1. Bundessieger. Sein Ausbildungsbetrieb war die Günter Bissinger Medizintechnik GmbH in Teningen.
  • Carlo Dal Ri aus Freiburg im Breisgau errang in seinem Handwerk Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, Fachrichtung: Karosserie- und Fahrzeugbautechnik den Bundessieg. Ausgebildet wurde er bei der Schmolck GmbH + Co. KG in Emmendingen.
  • Otto Heinlein, Kraftfahrzeugmechatroniker aus Emmendingen, setzte sich in seinem Handwerk bundesweit an die Spitze und holte den Bundessieg. Sein Ausbildungsbetrieb war die ahg Autohandelsgesellschaft mbH in Freiburg im Breisgau.

Weitere vier Junghandwerkerinnen und Junghandwerker aus dem Kammerbezirk Freiburg errangen auf Bundesebene den zweiten Platz in ihrem Handwerk:

  • Lucio Cortazzo, Feinwerkmechaniker aus Grenzach-Wyhlen; Ausbildungsbetrieb: Boschert GmbH & Co. KG in Lörrach
  • Mareike Kimme, Holzbildhauerin aus Mutlangen; Ausbildungsbetrieb: Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule Freiburg
  • Julian Rehmann, Mechatroniker für Kältetechnik aus Offenburg; Ausbildungsbetrieb: Julabo GmbH in Seelbach
  • Marco Lehmann, Straßenbauer aus Oberharmersbach; Ausbildungsbetrieb: Knäble Straßenbau GmbH in Biberach

Zudem landeten zwei Landessieger bundesweit auf dem dritten Rang in ihrem Handwerk:

  • Gerd-Felix Adler, Maßschuhmacher, Fachrichtung Maßschuhe aus Bonn; Ausbildungsbetrieb: Rebecca Posselt in Staufen
  • Keerthan Vettivelu, Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik aus Freiburg im Breisgau; Ausbildungsbetrieb: Pneuhage Reifendienste Süd GmbH in Freiburg im Breisgau

Bei der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“ (DMH) messen sich jedes Jahr aufs Neue Absolventinnen und Absolventen der Berufsausbildungen in 130 Gewerken und machen unter sich die Besten aus. Viele müssen sich dabei auf mehreren Wettbewerbsstufen gegen die Konkurrenz behaupten: von der Innungs- über die Kammer- und Landesebene bis hin zum Bundeswettbewerb der Landessiegerinnen und Landessieger.

Erster und dritter Platz im Wettbewerb „Die Gute Form im Handwerk“

Im Wettbewerb „Die gute Form im Handwerk“ konnten sich zwei Holzbildhauerinnen bundesweit Plätze auf dem Siegertreppchen sichern: Marie Oberdorfer aus Dresden wurde 1. Preisträgerin in ihrem Handwerk; Mareike Kimme aus Mutlangen errang den 3. Platz. Beide Junghandwerkerinnen wurden an der Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule in Freiburg ausgebildet. Der 1989 in Leben gerufene Wettbewerb ermittelt in den rund 32 gestalterischen Berufen Preisträgerinnen und Preisträger – in der Regel auf Landesebene und/oder Bundesebene.

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