Mit dem EEG 2021 wurde für die hochflexible erneuerbare Stromerzeugung aus Biomethananlagen ein neues Ausschreibungssegment eingeführt. Mit der EEG-Novelle im Jahr 2022 hat die Bundesregierung die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Teilnahme von Biomethananlagen an den EEG-Ausschreibungen jedoch massiv verschlechtert. Die heute veröffentlichten Ergebnisse der dritten Ausschreibungsrunde spiegeln diese Verschlechterung in aller Deutlichkeit wider und sind ein politischer Offenbarungseid. Obgleich die Bundenetzagentur das Ausschreibungsvolumen bereits auf 19 MW gesenkt hatte, wurden von den Marktakteuren keine Gebote für flexible Biomethananlagen eingereicht und das in einer Zeit, in der die Themen Energieversorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit ebenso wie Energiepreisstabilität nach wie vor hochaktuell in Deutschland sind. Wir fordern die Bundesregierung daher auf, die gesetzlichen Ausschreibungsregelungen für hochflexible Biomethananlagen im Rahmen des EEG zügig zu verbessern. Dazu gehört insbesondere die Anhebung der Volllaststunden für den Betrieb der Biomethan-BHKW von derzeit 10 Prozent auf 50 Prozent, damit hochflexible Biomethan-BHKW einen klimapolitisch und wirtschaftlich sinnvollen Beitrag zur erneuerbaren Wärmeversorgung und Substitution fossiler Energieträger insbesondere in den wind- und sonnenschwachen Wintermonaten leisten können und neue grüne Wärmeversorgungskonzepte realisiert werden. In Deutschland erzeugen 245 Biomethananlagen aus heimischen Rest- und Abfallstoffen und nachhaltigen nachwachsenden Rohstoffen ganzjährig verlässlich und unabhängig von Wetter- und Witterungseinflüssen Biomethan, das als erneuerbarer grüner Energieträger klimaneutral ist und deutschlandweit flexibel und bedarfsgerecht zur Strom- und Wärmerzeugung sowie im Verkehrssektor genutzt werden kann. Das deutsche Gasnetz mit mehr als 510.000 km Länge dient dabei als kosteneffizientes Transportmedium zu den Verbrauchszentren in Deutschland, da bereits sehr gut ausgebaut und nahezu überall verfügbar, derzeit in 359 von 401 Städten und Gemeinden. Gleichzeitig ist die Gasnetzinfrastruktur ein saisonaler kostengünstiger Energiespeicher für Biomethan, ebenso wie die zur Biogas- und Biomethanerzeugung genutzten organischen Einsatzstoffe. Die nachhaltigen verfügbaren heimischen Potenziale der Biomethanerzeugung in Deutschland müssen durch verlässliche und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen angemessen gefördert werden, ein politisches „Weiter so“ darf es nicht länger geben, hier sehen wir die Politik in der Pflicht – jetzt!
Der Biogasrat+ e. V. ist der Verband für dezentrale erneuerbare Energieerzeugung- und Energieversorgung und vertritt die Interessen der führenden Marktteilnehmer der Bioenergiebranche. Im Vordergrund steht dabei die Markt- und Systemintegration der erneuerbaren Energien entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Biogas und insbesondere Biomethan können im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor wesentlich dazu beitragen, die klimapolitischen Zielvorgaben zu erfüllen und das sozialverträglich, nachhaltig erneuerbar und kosteneffizient. Aus diesem Grund setzt sich der Verband für einen stärkeren Einsatz von Biomethan in allen Nutzungspfaden ein, indem rechtliche Rahmenbedingungen optimiert und zugleich Planungs- und Investitionssicherheit für die Marktakteure geschaffen werden, um die bestehenden Potenziale der Biogas- und Biomethanerzeugung zu heben.
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